Historischer Roman

Garibaldis Fuss

Aus dem Leben des Homöopathen Samuel Zopfy (1804–1890).
Limmat Verlag, 2016

Die Geschichte des Glarner Landarztes und Homöopathen Samuel Zopfy, der mit Europas berühmtesten Ärzten an Garibaldis Krankenlager gerufen wurde.

Als er im Kanton Glarus lebte, erhielt Emil Zopfi ab und zu einen kleinen Geldbetrag von der Zopfi-Stiftung in Schwanden. Ein Dr. Samuel Zopfy hatte verfügt, dass ab dem hundertsten Jahr nach seinem Tod alle erwachsenen «männlichen und weiblichen Glieder des Zopfi-Geschlechtes» im Kanton jährlich in den Genuss der Zinsen des Stiftungsvermögens kommen sollten. «Zur künftigen ökonomischen Besserstellung des Zopfi-Geschlechtes, das mit irdischen Glücksgütern spärlich ausgestattet» sei.

Bei Recherchen zu einem anderen Buch stösst Zopfi auf eine interessante Geschichte: Im Oktober 1862 wird Dr. Zopfy mit den berühmtesten Ärzten Europas nach La Spezia ans Krankenlager des italienischen Freiheitshelden Giuseppe Garibaldi gerufen, um über dessen Schussverletzung zu beraten. Wie kam der Hausarzt, Chirurg, Zahnarzt und Homöopath aus dem Glarnerland zu diesen Ehren? Was war das für ein Mensch, der sich auch als Weinbauer, Fabrikant und Erfinder betätigte?

Mit Hilfe vieler Quellen und seiner Imagination erzählt Emil Zopfi die Geschichte eines armen Bäckerssohns, der es mit Bildung zu Wohlstand und einem Renommee als Arzt und Homöopath brachte, sich im Alter aber zunehmend verkannt fühlte, vor allem auch in seiner Heimat.

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Rezension von Daniel Anker.

Echos:

«Ein tolles Buch! Hat mir sehr gefallen. Der Autor verfügt ja über eine wunderbare Imagination. Die Leichtigkeit, mit der alles präsentiert wird: Fast schwerelos, keine Fußnoten, ist ja klar, aber auch keine großen Erklärungen, alles ergibt sich wie von selbst. Was ist Fiktion, was ist verbürgt? Macht das einen Unterschied? Ganz hohe Kunst!»
Korrektor des Buchs aus Hamburg.

«Der neue Zopfi: stark, dicht, echt. Der Rezensent las ihn in einem Zug. Die Geschichten: Emil Zopfi auf Spurensuche nach dem Glarner Arzt und Homöopathen Samuel Zopfy. Dieser verfügte, dass ab dem hundertsten Jahr nach seinem Tod alle erwachsenen „männlichen und weiblichen Glieder des Zopfi-Geschlechtes“ im Kanton jährlich in den Genuss der Zinsen des Stiftungsvermögens kommen sollten. Und er wurde im Oktober 1862 mit den berühmtesten Ärzten Europas nach La Spezia gerufen, um über die Schussverletzung im Fuss des italienischen Freiheitshelden Giuseppe Garibaldi zu beraten. Wunderbar, wie leichtfüssig der Schriftsteller die Zeiten und Geschichten ineinander verwebt. Man glaubt, mit Samuel in Schwanden seine letzten Tage im Glarnerland zu erleben, mit ihm auf sein Leben zurückzublicken, auf seinen grossen Auftritt am Krankenbett von Giuseppe. Man glaubt, mit jenem zu leiden. Und man ist auch hautnah dabei, wie Emil die Spur seines Landsmannes aufnimmt. Wir freuen uns auf weitere Alterswerke von ihm.»
Daniel Anker

Ein wunderbares kleines Buch, das ich allen SVHA-Mitgliedern ganz warm zur vergnüglichen Lektüre empfehlen möchte! Samuel Zopfy, um dessen Leben es in dem Buch geht, war 1856 einer der drei Gründer unseres Schweizerischen Vereins der homöopathischen Ärzte. Diejenigen unter Euch, welche mein Buch „Die Geschichte der Homöopathie in der Schweiz“ besitzen, finden darin bereits einige Angaben über ihn und sein Leben. Der heute in Zürich lebende Glarner Schriftsteller Emil Zopfi – einigen von Euch vielleicht ein Begriff – hat nun noch einiges mehr zum spannenden und ereignisreichen Leben des Homöopathen Zopfy recherchiert und daraus einen kleinen Roman geschrieben, halb Tatsachenbericht, halb aber auch Fiktion, d.h. in eine vom Schriftsteller imaginierte Rahmen-Handlung gestellt. Spannend und unterhaltsam zu lesen, ein Einblick in eine Zeit vor ca. 150 Jahren, wo das Leben unserer Vorfahren äusserlich gesehen so ganz anderen Umständen folgte als das unsere, und doch vieles der inneren Prozesse, der Gedanken oder Gefühle uns auch heute sehr vertraut berührt.

Der Titel „Garibaldis Fuss“ bezieht sich auf jene Episode in Samuel Zopfys Leben, welche ihn, den kleinen Landdoktor, Hausarzt und Homöopath aus dem Glarnerland, damals in die Schlagzeilen aller Zeitungen der Schweiz katapultierte und auf einen Schlag bekannt machte. Zusammen mit den berühmtesten Ärzten und Chirurgen ganz Europas wurde er 1862 per Telegramm ans Krankenbett des italienischen Freiheitshelden Giuseppe Garibaldi gerufen, um dessen Schusswunde zu begutachten und zusammen das weitere medizinische Vorgehen zu beraten. Die Reise von Schwanden nach La Spezia alleine dauerte drei Tage und Nächte, mit der Eisenbahn bis Chur, danach per Kutsche über den San Bernardino-Pass, vom Tessin dann wieder weiter per Eisenbahn durch die Poeben bis ans Meer und zuletzt mit dem Dampfschiff weiter bis La Spezia. Wenn dies mal kein spannender Plot wäre für einen Homöopathie-Movie aus Hollywood – in der Hauptrolle Dr. Samuel Zopfy aus Schwanden, Glarus! Ich verrate Euch jetzt natürlich nicht, wie die ganze Sache sich weiter entwickelt hat, hierzu müsst Ihr schon Zopfi’s Buch lesen… – viel Vergnügen!

Dr. Alexander Erlach, Winterthur. Arzt, Homöopath, Verfasser der «Geschichte der Homöopathie in der Schweiz».

Cover_Zopfy